Urlaub in Italien – Schnitzel al dente

einfach köstlich: selbst gemachte Foccacia!
(eigenes Foto)

Das (Urlaub s-)Leben in Italien ist, wie in vielen anderen Ländern, recht spannend. Man erlebt die unterschiedlichsten Charaktere unter den Einheimischen. Aber auch die Urlauber selbst tun alles, um in den verschiedensten Güteklassen aufzufallen. Von weißen Frotteesocken in Sandalen aus dem Supermarkt bis hin zum 12 Jahre alten T-Shirt aus dem Türkei-Urlaub (na ja, es war damals schon ein bisschen eng…) ist die gesamte Bandbreite vertreten. Und gerade uns Deutschen ist im Urlaub so richtig unwohl, wenn wir nichts zu meckern haben. Also tun wir alles dafür, um uns die schönste Zeit des Jahres so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir haben in den unterschiedlichsten Regionen des Stiefels unsere Landsleute beobachtet. Was wir an ihnen so bewundert haben, ist ihre Weltoffenheit. Der Mann von Welt, nennen wir ihn Rudi, ist um die 60 Jahre alt, unterwegs mit seiner Lotte und dem gepflegten Garagenwagen (sechzehntausend Kilometer auf dem Tacho, 14 Jahre alt und Scheckheft gepflegt). Er kennt sich aus in der Ferne und besteht darauf, dass er auch in angesagten Weinbauregionen der Toskana sein Bier zum Essen bekommt. Außerdem ist doch seit Menschengedenken bekannt, dass die Italiener außer Spaghetti und Pizza gar nichts kochen können, vom Kaffee ganz zu schweigen – unmöglich, diese klitzekleinen Tässchen. Also egal ob in Rom oder Hintertupfingen, Rudi besteht auf seinem Schnitzel mit Pommes und seine Lotte zeigt, dass sie mehr drauf hat als ihr Göttergatte. Sie bestellt sich Spaghetti Bolognese und wundert sich, warum die Italiener die Pasta vor dem kochen nicht in Gabel gerechte Stücke brechen. Höflich, aber bestimmt weist sie den Kellner darauf hin, dass sie als Besteck ein Messer benötigt, denn das lange Zeug kann man mit einer Gabel alleine nicht essen. Die Pizzeria Da Luigi in Hintertupfingen macht das schließlich auch so und die müssen es ja wissen als echte Italiener…