Völkerschlacht bei Leipzig 1813 – Geschichtsdarstellung im Leipziger Gasometer

2013 jährt sich die Völkerschlacht bei Leipzig zum 200. Mal und Mitte Oktober werden sich zahlreiche Veranstaltungen mit diesem Jahrestag auseinander setzen. Bereits jetzt schon wurde im ehemaligen Gasometer an der Richard-Lehmann-Straße durch den Leipziger Künstler Yadegar Asisi ein so genanntes Panometer aufgebaut, welches die Stadt um den 16. Oktober 1813 zeigt.

Völkerschlacht 1813 - Blick von der Thomaskirche in Richtung Nonnenmühle und Markkleeberg
Blick von der Thomaskirche in Richtung Nonnenmühle und Markkleeberg. Links ist der Trutzer der Pleißenburg (heute: Neues Rathaus) zu sehen.

Zu sehen sind keine aktiven Kampfhandlungen, sondern das Leid und Elend, welches ein Krieg für Soldaten und Zivilbevölkerung mit sich bringt. Die Flucht der französischen Soldaten und der Einzug der Siegermächte spiegeln zusammen mit brennenden Häusern und Dörfern am Horizont die Nachwirkungen der Völkerschlacht wider. Die eindrucksvolle Bildmontage erzeugt durch einen Tag- und Nachtwechsel mit Hilfe von UV-Farben und Lichteffekten sowie der abgestimmten Tontechnik den Eindruck als würde man dem Geschehen tatsächlich beiwohnen. Man steht auf dem Besucherturm als ob man auf dem Dach der Thomaskirche stehen würde und sieht vor sich die Stadt. Detailliert sind die Bewegungen der Truppen, Lagerstätten und flüchtende Soldaten zu sehen. Auch die Einwohner der Stadt mit ihren Sorgen und Nöten sind eindrucksvoll dargestellt.

Für das Völkerschlacht-Panorama wurden 37 drei Meter breite und 32 Meter lange Panoramabildstreifen bedruckt und zusammengefügt. Für den optimalen Eindruck aus der Vogelperspektive wurde der Besucherturm auf 15 Meter erhöht. Die Arbeit für das Leipziger Panorama hat insgesamt fünf Jahre gedauert. Zehntausende Fotos wurden geschossen, etwa 400 Statisten fotografiert. Die fertige Bilddatei war nach aufwändiger Bearbeitung etwa 13 Gigabyte groß.

Völkerschlacht 1813 - Soldaten beurteilen die Lage vom Turm der Thomaskirche, im Hintergrund die Nikolaikirche.
Soldaten beurteilen die Lage vom Turm der Thomaskirche, im Hintergrund die Nikolaikirche. (Fotos: HS)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Völkerschlacht im Gasometer Leipzig

richard_lehmann_strasse_114___panometer___schmidt_10_4_2009__3__5887Die solide Konstruktion der Gasometer sowie ihre Abmessungen erlauben es dem Panoramakünstler Yadegar Asisi, die weltgrößten Panoramagemälde zu gestalten, die eine Höhe von Häusern mit zehn Stockwerken aufweisen.

Die Gasometer waren ursprünglich als so genannte Glockengasbehälter konzipiert. Eine in ein Wasserbassin eingetauchte Behälterglocke bildete den Speicherraum für das Stadtgas. Die Gaszufuhr erfolgte von unten, wobei durch den Auftrieb die Behälterglocke mit zunehmender Füllung empor gehoben wurde. Zur Vergrößerung des Speicherraumes war die Behälterglocke teleskopartig aufgebaut und konnte je nach erforderlichem Füllstand entsprechend ausgefahren werden. Die heute sichtbaren Außenwände waren immer rein schmückend gedacht. Um die Jahrhundertwende waren technische Anlagen mit aufwändiger Architektur umkleidet.Rund 50 Meter vom Boden bis zur Spitze der Laterne auf dem Kuppeldach misst das zylinderförmige Industriedenkmal aus dem Jahr 1910 in Leipzig, das einen Innendurchmesser von rund 55 Metern hat. 125 Bogenfenster, verteilt auf vier Stockwerke, zieren die Fassade des ockerfarbenen Ziegelbaus, dessen Mauern stellenweise bis zu 1,50 Meter dick sind.